Früher

Synagoge in der Goldschmiedstraße ab 1850-1852, Randbild eines Sammelbildes, aus: Manuel Werner: Die Juden in Hechingen als religiöse Gemeinde, ZHG 20/1984, Seite 147, gemeinfrei
Synagoge zwischen 1852 und 1881

Hier sehen wir das äußere Erscheinungsbild der Synagoge nach der Erweiterung von 1850/1852 und vor der Fassadenerneuerung von 1881. Der mittlere Eingang hat nur einen Bogen. Links und rechts des mittleren Eingangs waren die Frauensynagogen (= Empore, Galerien) zugänglich. Im Gegensatz zu den umgebenden Gebäuden (rechts das Jüdische Schul- und Gemeindehaus) war das Dach abgewalmt. Darauf ist ein Dachreiter mit einer Engelsfigur zu sehen.

Die Synagoge mit neuer Fassade

Blick von Norden auf die Synagoge nach 1881 mit der neuen Fassade. Foto: www.foto-keidel.de. -  Aus: Otto Werner: Leon Schmalzbach (1882-1942). Lehrer und Rabbinatsverweser in Hechingen, ZHG 16/1980
Blick von Norden auf die Synagoge um 1900 mit der neuen Fassade von 1881, Foto: www.foto-keidel.de

Im Jahr 1881 erhielt die Synagoge eine neue Fassade. Der Sockelteil wies imitierte Quader mit Putz auf. Auf dem Walmdach sehen wir immer noch einen Dachreiter, allerdings ohne Engelsfigur.

 

Dieser bauliche Zustand ist bei der Renovation wieder herbeigeführt worden und so bietet sich die Synagoge auch heute wieder dar.

 

Hinter der Synagoge ist auf diesem Foto das frühere jüdische Schul- und Gemeindehaus zu sehen.

Nach der Demolierung 1938

Synagoge nach der Zerstörung 1938, Foto: www.foto-keidel.de, alle Rechte vorbehalten! mit freundl. Genehmigung aus Otto Werner: Synagogen und jüdischer Friedhof in Hechingen, Hechingen 1996, Seite 199
Mit Brettern vernagelte Türen und Fenster nach der Zerstörung 1938, Foto: www.foto-keidel.de

Aus der Synagogenstraße, die damals Hohenbergerstraße hieß, blicken wir auf die von SA demolierte Synagoge. Städtische Arbeiter hatten bereits Türen und Fenster mit Brettern vernagelt.

 

Funkspruch per Eilboten an den Hechinger Bürgermeister vom 11.10.1938:

 

"ssd berlin nr 133 10118 21109 - an alle pol verwaltungen - sobald von gauleitungen anweisungen zur beendigung der aktionen vorliegt dafür sorgen, daß zertrümmerte läden durch holzverkleidungen usw. so verschlossen werden, daß zerstörungen möglichst wenig sichtbar hausbesitzer anweisen gegebenenfalls arbeiten im auftrage der polizei ausführen lassen trümmer von synagogen usw beschleunigt beseitigen lassen -

chef der ordnungspolizei sonderbefehlsstab o kdo g a nr 224/38"[1]

Vor der Renovierung

Die Synagoge als Lagerraum mit Toreinfahrt, Foto: www.foto-keidel.de, alle Rechte vorbehalten! Aus: Manuel Werner: Die Juden in Hechingen als religiöse Gemeinde, ZHG 20/1984: 156
Die Synagoge als Lagerraum mit Toreinfahrt, Foto: www.foto-keidel.de

Aus westlicher Richtung blicken wir auf die Synagoge, die als Lagerraum genutzt und umgestaltet wurde.

Die Jüdische Kultusvereinigung Württemberg und Hohenzollern hatte im Zuge der Restitution die Synagoge von der Stadt Hechingen erhalten gehabt und in private Hände verkauft.

  1971 regte Henry Hofheimer (früher Heinrich Hofheimer) an, dass die Stadt eine Gedenkstätte in der Synagoge schaffen könne, 1972 beabsichtigte Antony Gray (früher Anton Gfrörer), die Synagoge zu erneuern. Beide Initiativen wurden trotz hartnäckiger Aktivität der Initiatoren nicht realisiert.

 

1979 schlossen sich Bürger der Stadt Hechingen und Auswärtige zur "Initiative Hechinger Synagoge e.V." zusammen. Sie hatten das Ziel, die Synagoge vor Zerfall zu bewahren und als Kulturdenkmal zu erhalten. 1982 erwarb die Initiative die Synagoge. Gerettet!

 

 

[1]Zitiert nach: Otto Werner: Synagogen und jüdischer Friedhof in Hechingen, Hechingen 1996, S. 197.

Mehr hierzu siehe in: Geschichte der Synagoge

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Themen: Synagoge Hechingen, Alte Synagoge Hechingen, Geschichte der Juden in Hechingen, inhaltlich verantwortlich/Text: Manuel Werner