
Programm der INITIATIVE HECHINGER SYNAGOGE e.V.

Über die Webseite können keine Reservierungen etc. vorgenommen werden.
Bezüglich Veranstaltungen wenden Sie sich bitte an diese Adresse: "Initiative Hechinger Synagoge e. V.", E-Mail: info@alte-synagoge-hechingen.de,Tel. 07471/6628. Hierbei gibt es generell nur Abendkasse. Falls Vorverkauf möglich ist, wird dies im Programm vermerkt.
Der Trägerverein "Initiative Hechinger Synagoge e.V." unter dem Vorsitz
von Lothar Vees und Kornelia Maas hat ungefähr 100 Mitglieder. Als Kassier
fungiert Franz Weck.
Programm Winterhalbjahr 2023 Alte Synagoge Hechingen
Hier als PDF: Programm Winterhalbjahr 2023
Tag der jüdischen Kultur
Sonntag, 3. September 2023, 11:00 Uhr
„Gebet“
Konzert mit Jochen Brusch, Violine und Moderation und Gina Poli am Flügel
Die Probleme der Zeit spitzen sich zu. Immer mehr Menschen leiden unter der schieren Unlösbarkeit mancher Zeitfragen. Natürlich kann die Musik hier keine hilfreichen Antworten geben. Aber sie
erreicht unsere Seelen tief und kann Trost und Zuversicht spenden.
In schweren Zeiten haben Menschen oft in aller Stille gebetet. Unser Programm mit fast ausnahmslos jüdischen Komponisten und Bearbeitern greift diesen Gedanken auf, denn auch mit Musik oder
besser “in Musik” lässt sich beten. Hierbei ist es nicht erheblich, ob einem Musikstück der Titel “Gebet” vorangestellt ist oder nicht.
Damit nicht das ganze Konzert aus introvertierter Musik und langsamen Sätzen besteht, haben wir auch einige muntere, ja mitreißende Werke hinzugefügt.
Wir werden den Werken einige informative, teilweise unterhaltsame Bemerkungen vorausschicken, um dem Publikum gleichsam die Ohren zu spitzen, damit es dem Dargebotenen noch mehr Genuss abgewinnen
kann.
Eintritt: € 25 / ermäßigt 20 €
Donnerstag, 28. September, 19:00 Uhr
Hassen auf den ersten Blick
Physiognomische Angebote zur Ausgrenzung von Menschen
Vortrag von Prof. Dr. Paul Münch
Können wir tatsächlich aus dem Äußeren eines Menschen, seiner Physis, auf sein Inneres, seine Psyche, schließen? Seit der Antike benennen physiognomische Schriften die körperlichen
Besonderheiten, die uns angeblich unfehlbar auch die Seele eines Menschen offenbaren. Die Physiognomik, die mit wissenschaftlichem Anspruch auftritt, will uns anleiten, bereits auf den ersten
Blick den Charakter eines Menschen, seine Liebens- oder Hassenswürdigkeit, zu erkennen.
Die Erfolgszeiten der Physiognomik waren stets auch Epochen gesellschaftlicher Ausgrenzung. Der Vortrag versucht, mit Bildbeispielen zu zeigen, wie man im Lauf der Geschichte physiognomische
Urteile über „Wert“ und "Unwert" von Menschen fällte, die für Kaufleute, Lehrer, Pfarrer, Ärzte, Polizisten, Staatsanwälte, Richter und Politiker von Nutzen sein sollten. Solche Einschätzungen
führten immer wieder zur Diskriminierung großer gesellschaftlicher Gruppen, die wegen ihrer angeblich bereits am Gesicht ablesbaren konfessionellen, moralischen oder ethnischen Besonderheiten
geächtet wurden.
Eintritt frei, um Spenden für Amnesty International wird gebeten.
Sonntag, 15.10.2O23, 17:00 Uhr
„Weit von Wo“
Konzert mit dem Chor Pantarhei, Anita Arbesser (Violine), Leitung Daria Pflumm
Der Chor Pantarhei aus Hechingen-Boll beleuchtet ein wenig bekanntes Kapitel der deutsch-jüdischen Geschichte.
Die Erzählung „Weit von Wo“ nach einer Vorlage von Ursula Krechel vermittelt Einblicke in die Geschichte und das Schicksal von mehr als 20.000 Juden und deren Deportation im Jahr 1938 nach
Shanghai/China und den verzweifelten Versuch, sich in einer anderen Welt unter widrigen Bedingungen zu überleben.
Unter der Leitung von Daria Pflumm kommen Chor – und Instrumentalmusik jüdischer Komponisten zur Aufführung.
Eintritt frei, um Spenden für Amnesty International wird gebeten.
Sonntag, 19. November 2023, 16:05 Uhr
Komponistenportrait (1)
L. v. Beethoven: Trios op. 1 Nr. 1 und op. 70 Nr.1
Siehe Reihe „5nach4“
Donnerstag, 30. November 2023, 19:00 Uhr
Inklusion im Zollernalbkreis
Wie steht es um die Beteiligung von Menschen mit Einschränkungen im ländlichen Raum
Ein Podiumsgespräch zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember: Lücken und Lösungen in Mobilität, Arbeit, Kultur und Bildung – Wie sieht die Situation von jungen
Erwachsenen mit Einschränkungen auf dem 1. Arbeitsmarkt im Zollernalbkreis aus? Was braucht es, um möglichst viele Menschen mit Einschränkung auf dem ersten Arbeitsmarkt zu beschäftigen? …
Eine Veranstaltung des Weiter!Bildungsnetz Hechingen
Ausstellung
17. September bis 19. November 2023, jeden Sonntag, 14.00 17.00 Uhr
Ausgrenzung, Raub, Vernichtung
NS-Akteure und »Volksgemeinschaft« gegen die Juden in Württemberg und Hohenzollern 1933 bis 1945
Die Ausstellung zeigt die Ergebnisse eines Forschungsprojekts, das sich mit der materiellen Vernichtung der jüdischen Bevölkerung in Württemberg und Hohenzollern zwischen 1933 bis 1945
beschäftigt.
Mit Unterstützung des Landesarchivs Baden-Württemberg konnte der Gedenkstättenverbund Gäu-Neckar-Alb ein Projekt realisieren, an dem sich 29 Forscherinnen und Forscher beteiligten.
Sie erarbeiteten z.B. die Geschichte von Textilbetrieben in Hechingen und Göppingen, die unter Zwang verkauft werden mussten. Die erzwungene Einstellung der Schwarzwälder Bürger-Zeitung in
Rottweil oder der Zwangsverkauf der Schramberger Majolikafabrik werden ebenso wie die Schicksale jüdischer Viehhändler, Metzger, Ärzte, Rechtsanwälte und Textilhändler beschrieben.
Die Aktivitäten der führenden NS-Täter im Oberfinanzpräsidium, in der NS-Devisenstelle und in der Gauleitung in Stuttgart werden dargestellt. Es konnte ein Netzwerk der Korruption und
Selbstbereicherung rekonstruiert werden.
Eintritt: frei
Freitag, 10. November 2023, 19:00 Uhr
Die Pogromnacht– auf die Nacht der Brandstifter und Schläger folgte die Zeit der Räuber
Vortrag von Dr. Martin Ulmer
Mit den Novemberpogrom 1938 erreichte die Gewalt gegen die jüdische Bevölkerung einen neuen Höhepunkt. In Württemberg und Hohenzollern standen in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 18
Synagogen in Flammen. SA- und SS-Verbände zerstörten bei zwölf weiteren Gotteshäusern die Inneneinrichtung, so auch in der Synagoge Hechingen. Zahlreiche Geschäfte in Stuttgart, Heilbronn, Horb
und Schwäbisch Hall wurden geplündert. Die Gewalt der Nationalsozialisten machte auch vor Menschen nicht Halt. Sie trieben jüdische Bürger zusammen, demütigten sie und schlugen viele zusammen.
Fast 900 Männer verhaftete die Gestapo und verschleppte sie in die Konzentrationslager Dachau und Welzheim. Mehr als 20 Menschen starben in oder nach der Pogromnacht an den Schlägen und der
KZ-Folter. Viele Menschen schauten dem Terror der Nazis zu, ohne einzugreifen. Die Feuerwehr schützte nur die benachbarten Häuser und die Polizei schritt gegen die Brandstifter, Schläger und
Plünderer ebenfalls nicht ein. Kaum jemand im Inland protestierte gegen die zügellose Gewalt. In ganz Württemberg raubten die NS-Organisationen und die Gestapo im Verlauf des Pogroms bedeutsame
Kultgegenstände wie Thorarollen, Leuchter, aber auch persönliche Gegenstände und Autos von Verhafteten. Viele Kommunen bereicherten sich am Kauf der verwüsteten Synagogengebäude oder Grundstücke
weit unter Wert.
Direkt nach Pogrom wurde den Juden jede Gewerbetätigkeit und Arbeit untersagt. Die deutschen Juden mussten die so genannte Reichssühneleistung („Judenvermögensabgabe“) von insgesamt über 1
Milliarde Reichsmark bezahlen. Weitere Sonderabgaben folgten. Während sich die Kassen der Finanzbehörden u.a. zur Vorbereitung des geplanten Weltkriegs füllten, verarmten zahlreiche jüdische
Menschen. Diese Ausplünderungspolitik und viele Hürden bei der Einwanderung in Ländern wie der Schweiz, Palästina und USA erschwerten Ihnen die Flucht ins Ausland.
Der Tübinger Kulturwissenschaftler und Historiker Dr. Martin Ulmer ist Geschäftsführer des Gedenkstättenverbunds Gäu-Neckar-Alb e.V. Er ist Mitkurator der Wanderausstellung „Ausgrenzung. Raub.
Vernichtung. NS-Akteure und >Volksgemeinschaft< gegen die Juden in Württemberg und Hohenzollern 1933-1945“ und Mitherausgeber des gleichnamigen Buchs zur Ausstellung.
Sonntag, 10. Dezember 2023, 16:05 Uhr
Komponistenportrait (2)
Clara und Robert Schumann: Trios in g-moll (Clara) und d-moll (Robert)
Siehe Reihe „5nach4“
Freitag, 15. Dezember 2023, 19:00 Uhr
Restle Wögler Bigband
Die Restle Wögler Bigband schart einige der besten jungen Musikerinnen und Musiker Deutschlands um sich. Starke solistische Persönlichkeiten und erfahrene Ensemblespieler schaffen einen homogenen
und ausgewogenen Bandsound, in welchem jederzeit Platz für Improvisation und die eigene Stimme am Instrument bleibt.
Mit ihrer eigenen Bigband verwirklichen sich Samuel Restle und Lukas Wögler einen langersehnten Traum. Sie sind seit Jahren fester Bestandteil der Süddeutschen Bigbandszene. Darüber hinaus sind
sie durch ihre Zeit im Bundesjazzorchester und Auftritten mit eigenen Projekten in ganz Deutschland und darüber hinaus aktiv (Lukas Wögler Quartett, Samuel Restle Oktett).
Leitung: Samuel Restle
Sonntag, 14. Januar 2024, 16 Uhr
»Neujahrskonzert«
Frielinghaus Ensemble
Dem Hechinger Publikum ist das Ensemble um den ECHO Klassik Preisträger und Geiger Gustav Frielinghaus nach vielen erfolgreichen Konzerten bestens bekannt. Nach Konzerten in Norddeutschland und
der Elbphilharmonie findet das Ensemble erneut den Weg nach Stuttgart und in die Hechinger Synagoge.
Über die jüngst veröffentlichte Sextett-CD »Souvenir de Florence« urteilte die Süddeutsche Zeitung mit »Leidenschaftlich und zart« und Radio Bremen sprach von »unheimlicher Power und ganz viel
Lust am Musikmachen«.
Beim Neujahrskonzert 2024 kombiniert das Ensemble einige der schönsten Kammermusikwerke von Clara und Robert Schumann miteinander.
Eintritt: € 25 / ermäßigt € 20
Sonntag, 21. Januar, 2024 16:05 Uhr
Komponistenportrait (3)
Peter Tschaikowski: Trio op. 50 1. Satz und 4 Stücke aus op. 37
Siehe Reihe „5nach4“
Freitag, 27. Januar 2024, 19:00 Uhr
Kafka und die Schatten der Shoah
Gedenken an die Opfer des Holocausts
Vor 100 Jahren starb Franz Kafka. In seinen Texten scheint der Prager Schriftsteller die Automatisierungs- und Bürokratisierungstendenzen des 20. und 21. Jahrhunderts geradezu vorauszusehen.
Inwiefern stellen genau diese eine Voraussetzung für Diktaturen dar? Wirft in Kafkas Prosa auch die perverse Perfektion nationalsozialistischer Tötungsfabriken ihre Schatten voraus? Mit dieser
Frage wird sich der Literatur- und Theaterkurs des Beruflichen Schulzentrums Hechingen am 27. Januar 2024 beschäftigen. In einer szenischen Lesung werden Texte von Franz Kafka rezitiert und
kreativ verarbeitet.
Leitung: Christoph Müller und Alexander Storz
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5nach4
Sonntag, 19. November 2023, 16:05 Uhr
Komponistenportrait (1)
L. v. Beethoven: Trios op. 1 Nr. 1 und op. 70 Nr.1
Jochen Brusch, Violine und Moderation; Andrea Schneider, Cello; Friedemann Treutlein, Klavier
Anhand von Zitaten und erklärenden Worten werden dem Zuhörer die Persönlichkeit Beethovens, sein schweres Schicksal der Ertaubung sowie seine wunderbare Welt der Töne nähergebracht. Die beiden
Trios stammen aus seiner frühen und mittleren Periode und enthalten den ganzen Charme und die Einzigartigkeit dieses Komponisten.
Eintritt: 25 € / ermäßigt € 20
Sonntag, 10. Dezember 2023, 16:05 Uhr
Komponistenportrait (2)
Clara und Robert Schumann: Trios in g-moll (Clara) und d-moll (Robert)
Jochen Brusch, Violine und Moderation; Andrea Schneider, Cello; Friedemann Treutlein, Klavier
Die in Briefen und Tagebuchaufzeichnungen gut dokumentierte, dramatische Liebesgeschichte des berühmten Musikerpaares sowie Roberts erschütterndes Ende sind bei dieser Veranstaltung in die
hochromantischen und mitreißenden Trios eingebettet, wobei die Musik die Zitate auf eindringliche Art untermauert.
Eintritt: € 25 / ermäßigt 20€
Sonntag, 21. Januar, 2024 16:05 Uhr
Komponistenportrait (3)
Peter Tschaikowski: Trio op. 50 1. Satz und 4 Stücke aus op. 37
Jochen Brusch, Violine und Moderation; Andrea Schneider, Cello; Friedemann Treutlein, Klavier
Der Briefwechsel mit seiner intimen Freundin Nadeshda von Meck, der er alle Qualen seiner Seele anvertraute, darunter die Geständnisse über seine zutiefst unglückliche Ehe, gewährt uns fast 150
Jahre danach tiefe Einblicke in die Gemütsverfassung des großen russischen Tonsetzers. Die herzzerreißende Musik tut ihr Übriges.
Eintritt: € 25 / ermäßigt € 20
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Dienstag, 13. Februar 2024 bis Sonntag, 18. Februar 2024 – für Frauen
Seminar in Israel: Miriams Quelle
Veranstaltung in der Reihe „FRAUEN IN DER BIBEL - mit kabbalistischen Zugängen“
Dieses Seminar steht unter dem Thema WASSER. Miriam, die Schwester von Mose und Aaron, erhielt auf dem langen Weg durch die Wüste den Zugang zur Wasserquelle. Wir lernen ihre Geschichte aus dem
zweiten Buch der Tora (Exodus / Schemot), diskutieren Midraschim (Texte der rabbinischen Schriftauslegung) und setzen uns mit jüngerer Literatur zum Thema auseinander. Auch Miriam von Magdala
(Maria Magdalena) wird vorgestellt: ihre Erwähnung im Neuen, Zweiten Testament, ihre Wirkungsgeschichte innerhalb und außerhalb der Kirche und eine Übersicht zur geschichtlichen Forschung. Das
Seminar beinhaltet an vier Tagen 3 Module (3 x 90 Minuten), kreative Impulse und einen Ausflug nach Magdala. Dienstag und Sonntag sind Anreise- und Abreisetag. Die Seminargruppe setzt sich nach
Möglichkeit aus Teilnehmerinnen aus Deutschland und Israel zusammen.
Sprache: englisch
Ort: am See Genezareth im Kibbuz Ein Gev
Leitung: Dr. Meirav Meidan und Dipl.Theol. Kornelia Maas
Informationen und Anmeldung unter korneliamaas@gmx.de
In den Pfingstferien findet das nächste Seminar dieser Reihe in Hechingen in St. Luzen statt.
Programm Sommerhalbjahr 2023 Alte Synagoge Hechingen
Tag der jüdischen Kultur
Sonntag, 3. September 2023, 11:00 Uhr
„Gebet“
Konzert mit Jochen Brusch, Violine und Moderation und Gina Poli am Flügel
Die Probleme der Zeit spitzen sich zu. Immer mehr Menschen leiden unter der schieren Unlösbarkeit mancher Zeitfragen. Natürlich kann die Musik hier keine hilfreichen Antworten geben. Aber sie
erreicht unsere Seelen tief und kann Trost und Zuversicht spenden.
In schweren Zeiten haben Menschen oft in aller Stille gebetet. Unser Programm mit fast ausnahmslos jüdischen Komponisten und Bearbeitern greift diesen Gedanken auf, denn auch mit Musik oder
besser “in Musik” lässt sich beten. Hierbei ist es nicht erheblich, ob einem Musikstück der Titel “Gebet” vorangestellt ist oder nicht.
Damit nicht das ganze Konzert aus introvertierter Musik und langsamen Sätzen besteht, haben wir auch einige muntere, ja mitreißende Werke hinzugefügt.
Wir werden den Werken einige informative, teilweise unterhaltsame Bemerkungen vorausschicken, um dem Publikum gleichsam die Ohren zu spitzen, damit es dem Dargebotenen noch mehr Genuss abgewinnen
kann.
Eintritt: € 25 / ermäßigt 20 €
Donnerstag, 28. September, 19:00 Uhr
Hassen auf den ersten Blick
Physiognomische Angebote zur Ausgrenzung von Menschen
Vortrag von Prof. Dr. Paul Münch
Können wir tatsächlich aus dem Äußeren eines Menschen, seiner Physis, auf sein Inneres, seine Psyche, schließen? Seit der Antike benennen physiognomische Schriften die körperlichen
Besonderheiten, die uns angeblich unfehlbar auch die Seele eines Menschen offenbaren. Die Physiognomik, die mit wissenschaftlichem Anspruch auftritt, will uns anleiten, bereits auf den ersten
Blick den Charakter eines Menschen, seine Liebens- oder Hassenswürdigkeit, zu erkennen.
Die Erfolgszeiten der Physiognomik waren stets auch Epochen gesellschaftlicher Ausgrenzung. Der Vortrag versucht, mit Bildbeispielen zu zeigen, wie man im Lauf der Geschichte physiognomische
Urteile über „Wert“ und "Unwert" von Menschen fällte, die für Kaufleute, Lehrer, Pfarrer, Ärzte, Polizisten, Staatsanwälte, Richter und Politiker von Nutzen sein sollten. Solche Einschätzungen
führten immer wieder zur Diskriminierung großer gesellschaftlicher Gruppen, die wegen ihrer angeblich bereits am Gesicht ablesbaren konfessionellen, moralischen oder ethnischen Besonderheiten
geächtet wurden.
Eintritt frei, um Spenden für Amnesty International wird gebeten.
Sonntag, 15.1O.2O23, 17:00 Uhr
„Weit von Wo“
Konzert mit dem Chor Pantarhei, Anita Arbesser (Violine), Leitung Daria Pflumm
Der Chor Pantarhei aus Hechingen-Boll beleuchtet ein wenig bekanntes Kapitel der deutsch-jüdischen Geschichte.
Die Erzählung „Weit von Wo“ nach einer Vorlage von Ursula Krechel vermittelt Einblicke in die Geschichte und das Schicksal von mehr als 20.000 Juden und deren Deportation im Jahr 1938 nach
Shanghai/China und den verzweifelten Versuch, sich in einer anderen Welt unter widrigen Bedingungen zu überleben.
Unter der Leitung von Daria Pflumm kommen Chor – und Instrumentalmusik jüdischer Komponisten zur Aufführung.
Eintritt frei, um Spenden für Amnesty International wird gebeten.
Zu 5 nach4. Schreibe in die zeitliche Abfolge nur die Uhrzeit, Name und Titel mit Verweis "siehe Reihe 5nach4"
und den gesamten Kasten auf eine extra Seite.
Sonntag, 19. November 2023, 16:05 Uhr
Komponistenportrait (1)
L. v. Beethoven: Trios op. 1 Nr. 1 und op. 70 Nr.1
Siehe Reihe „5nach4“
Donnerstag, 30. November 2023, 19:00 Uhr
Inklusion im Zollernalbkreis
Wie steht es um die Beteiligung von Menschen mit Einschränkungen im ländlichen Raum
Ein Podiumsgespräch zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember: Lücken und Lösungen in Mobilität, Arbeit, Kultur und Bildung – Wie sieht die Situation von jungen
Erwachsenen mit Einschränkungen auf dem 1. Arbeitsmarkt im Zollernalbkreis aus? Was braucht es, um möglichst viele Menschen mit Einschränkung auf dem ersten Arbeitsmarkt zu beschäftigen? …
Eine Veranstaltung des Weiter!Bildungsnetz Hechingen
Ausstellung
17. September bis 19. November 2023, Jeden Sonntag, 14.00 17.00 Uhr
Ausgrenzung, Raub, Vernichtung
NS-Akteure und »Volksgemeinschaft« gegen die Juden in Württemberg und Hohenzollern 1933 bis 1945
Die Ausstellung zeigt die Ergebnisse eines Forschungsprojekts, das sich mit der materiellen Vernichtung der jüdischen Bevölkerung in Württemberg und Hohenzollern zwischen 1933 bis 1945
beschäftigt.
Mit Unterstützung des Landesarchivs Baden-Württemberg konnte der Gedenkstättenverbund Gäu-Neckar-Alb ein Projekt realisieren, an dem sich 29 Forscherinnen und Forscher beteiligten.
Sie erarbeiteten z.B. die Geschichte von Textilbetrieben in Hechingen und Göppingen, die unter Zwang verkauft werden mussten. Die erzwungene Einstellung der Schwarzwälder Bürger-Zeitung in
Rottweil oder der Zwangsverkauf der Schramberger Majolikafabrik werden ebenso wie die Schicksale jüdischer Viehhändler, Metzger, Ärzte, Rechtsanwälte und Textilhändler beschrieben.
Die Aktivitäten der führenden NS-Täter im Oberfinanzpräsidium, in der NS-Devisenstelle und in der Gauleitung in Stuttgart werden dargestellt. Es konnte ein Netzwerk der Korruption und
Selbstbereicherung rekonstruiert werden.
Eintritt: frei
Freitag, 10. November 2023, 19:00 Uhr
Die Pogromnacht– auf die Nacht der Brandstifter und Schläger folgte die Zeit der Räuber
Vortrag von Dr. Martin Ulmer
Mit den Novemberpogrom 1938 erreichte die Gewalt gegen die jüdische Bevölkerung einen neuen Höhepunkt. In Württemberg und Hohenzollern standen in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 18
Synagogen in Flammen. SA- und SS-Verbände zerstörten bei zwölf weiteren Gotteshäusern die Inneneinrichtung, so auch in der Synagoge Hechingen. Zahlreiche Geschäfte in Stuttgart, Heilbronn, Horb
und Schwäbisch Hall wurden geplündert. Die Gewalt der Nationalsozialisten machte auch vor Menschen nicht Halt. Sie trieben jüdische Bürger zusammen, demütigten sie und schlugen viele zusammen.
Fast 900 Männer verhaftete die Gestapo und verschleppte sie in die Konzentrationslager Dachau und Welzheim. Mehr als 20 Menschen starben in oder nach der Pogromnacht an den Schlägen und der
KZ-Folter. Viele Menschen schauten dem Terror der Nazis zu, ohne einzugreifen. Die Feuerwehr schützte nur die benachbarten Häuser und die Polizei schritt gegen die Brandstifter, Schläger und
Plünderer ebenfalls nicht ein. Kaum jemand im Inland protestierte gegen die zügellose Gewalt. In ganz Württemberg raubten die NS-Organisationen und die Gestapo im Verlauf des Pogroms bedeutsame
Kultgegenstände wie Thorarollen, Leuchter, aber auch persönliche Gegenstände und Autos von Verhafteten. Viele Kommunen bereicherten sich am Kauf der verwüsteten Synagogengebäude oder Grundstücke
weit unter Wert.
Direkt nach Pogrom wurde den Juden jede Gewerbetätigkeit und Arbeit untersagt. Die deutschen Juden mussten die so genannte Reichssühneleistung („Judenvermögensabgabe“) von insgesamt über 1
Milliarde Reichsmark bezahlen. Weitere Sonderabgaben folgten. Während sich die Kassen der Finanzbehörden u.a. zur Vorbereitung des geplanten Weltkriegs füllten, verarmten zahlreiche jüdische
Menschen. Diese Ausplünderungspolitik und viele Hürden bei der Einwanderung in Ländern wie der Schweiz, Palästina und USA erschwerten Ihnen die Flucht ins Ausland.
Der Tübinger Kulturwissenschaftler und Historiker Dr. Martin Ulmer ist Geschäftsführer des Gedenkstättenverbunds Gäu-Neckar-Alb e.V. Er ist Mitkurator der Wanderausstellung „Ausgrenzung. Raub.
Vernichtung. NS-Akteure und >Volksgemeinschaft< gegen die Juden in Württemberg und Hohenzollern 1933-1945“ und Mitherausgeber des gleichnamigen Buchs zur Ausstellung.
Sonntag, 10. Dezember 2023, 16:05 Uhr
Komponistenportrait (2)
Clara und Robert Schumann: Trios in g-moll (Clara) und d-moll (Robert)
Siehe Reihe „5nach4“
Freitag, 15. Dezember 2023, 19:00 Uhr
Restle Wögler Bigband
Die Restle Wögler Bigband schart einige der besten jungen Musikerinnen und Musiker Deutschlands um sich. Starke solistische Persönlichkeiten und erfahrene Ensemblespieler schaffen einen homogenen
und ausgewogenen Bandsound, in welchem jederzeit Platz für Improvisation und die eigene Stimme am Instrument bleibt.
Mit ihrer eigenen Bigband verwirklichen sich Samuel Restle und Lukas Wögler einen langersehnten Traum. Sie sind seit Jahren fester Bestandteil der Süddeutschen Bigbandszene. Darüber hinaus sind
sie durch ihre Zeit im Bundesjazzorchester und Auftritten mit eigenen Projekten in ganz Deutschland und darüber hinaus aktiv (Lukas Wögler Quartett, Samuel Restle Oktett).
Leitung: Samuel Restle
Sonntag, 14. Januar 2024, 16 Uhr
»Neujahrskonzert«
Frielinghaus Ensemble
Dem Hechinger Publikum ist das Ensemble um den ECHO Klassik Preisträger und Geiger Gustav Frielinghaus nach vielen erfolgreichen Konzerten bestens bekannt. Nach Konzerten in Norddeutschland und
der Elbphilharmonie findet das Ensemble erneut den Weg nach Stuttgart und in die Hechinger Synagoge.
Über die jüngst veröffentlichte Sextett-CD »Souvenir de Florence« urteilte die Süddeutsche Zeitung mit »Leidenschaftlich und zart« und Radio Bremen sprach von »unheimlicher Power und ganz viel
Lust am Musikmachen«.
Beim Neujahrskonzert 2024 kombiniert das Ensemble einige der schönsten Kammermusikwerke von Clara und Robert Schumann miteinander.
Eintritt: € 25 / ermäßigt € 20
Sonntag, 21. Januar, 2024 16:05 Uhr
Komponistenportrait (3)
Peter Tschaikowski: Trio op. 50 1. Satz und 4 Stücke aus op. 37
Siehe Reihe „5nach4“
Freitag, 27. Januar 2024, 19:00 Uhr
Kafka und die Schatten der Shoah
Gedenken an die Opfer des Holocausts
Vor 100 Jahren starb Franz Kafka. In seinen Texten scheint der Prager Schriftsteller die Automatisierungs- und Bürokratisierungstendenzen des 20. und 21. Jahrhunderts geradezu vorauszusehen.
Inwiefern stellen genau diese eine Voraussetzung für Diktaturen dar? Wirft in Kafkas Prosa auch die perverse Perfektion nationalsozialistischer Tötungsfabriken ihre Schatten voraus? Mit dieser
Frage wird sich der Literatur- und Theaterkurs des Beruflichen Schulzentrums Hechingen am 27. Januar 2024 beschäftigen. In einer szenischen Lesung werden Texte von Franz Kafka rezitiert und
kreativ verarbeitet.
Leitung: Christoph Müller und Alexander Storz
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5nach4
Sonntag, 19. November 2023, 16:05 Uhr
Komponistenportrait (1)
L. v. Beethoven: Trios op. 1 Nr. 1 und op. 70 Nr.1
Jochen Brusch, Violine und Moderation; Andrea Schneider, Cello; Friedemann Treutlein, Klavier
Anhand von Zitaten und erklärenden Worten werden dem Zuhörer die Persönlichkeit Beethovens, sein schweres Schicksal der Ertaubung sowie seine wunderbare Welt der Töne nähergebracht. Die beiden
Trios stammen aus seiner frühen und mittleren Periode und enthalten den ganzen Charme und die Einzigartigkeit dieses Komponisten.
Eintritt: 25 € / ermäßigt € 20
Sonntag, 10. Dezember 2023, 16:05 Uhr
Komponistenportrait (2)
Clara und Robert Schumann: Trios in g-moll (Clara) und d-moll (Robert)
Jochen Brusch, Violine und Moderation; Andrea Schneider, Cello; Friedemann Treutlein, Klavier
Die in Briefen und Tagebuchaufzeichnungen gut dokumentierte, dramatische Liebesgeschichte des berühmten Musikerpaares sowie Roberts erschütterndes Ende sind bei dieser Veranstaltung in die
hochromantischen und mitreißenden Trios eingebettet, wobei die Musik die Zitate auf eindringliche Art untermauert.
Eintritt: € 25 / ermäßigt 20€
Sonntag, 21. Januar, 2024 16:05 Uhr
Komponistenportrait (3)
Peter Tschaikowski: Trio op. 50 1. Satz und 4 Stücke aus op. 37
Jochen Brusch, Violine und Moderation; Andrea Schneider, Cello; Friedemann Treutlein, Klavier
Der Briefwechsel mit seiner intimen Freundin Nadeshda von Meck, der er alle Qualen seiner Seele anvertraute, darunter die Geständnisse über seine zutiefst unglückliche Ehe, gewährt uns fast 150
Jahre danach tiefe Einblicke in die Gemütsverfassung des großen russischen Tonsetzers. Die herzzerreißende Musik tut ihr Übriges.
Eintritt: € 25 / ermäßigt € 20
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Kasten
Dienstag, 13. Februar 2024 bis Sonntag, 18. Februar 2024 – für Frauen
Seminar in Israel: Miriams Quelle
Veranstaltung in der Reihe „FRAUEN IN DER BIBEL - mit kabbalistischen Zugängen“
Dieses Seminar steht unter dem Thema WASSER. Miriam, die Schwester von Mose und Aaron, erhielt auf dem langen Weg durch die Wüste den Zugang zur Wasserquelle. Wir lernen ihre Geschichte aus dem
zweiten Buch der Tora (Exodus / Schemot), diskutieren Midraschim (Texte der rabbinischen Schriftauslegung) und setzen uns mit jüngerer Literatur zum Thema auseinander. Auch Miriam von Magdala
(Maria Magdalena) wird vorgestellt: ihre Erwähnung im Neuen, Zweiten Testament, ihre Wirkungsgeschichte innerhalb und außerhalb der Kirche und eine Übersicht zur geschichtlichen Forschung. Das
Seminar beinhaltet an vier Tagen 3 Module (3 x 90 Minuten), kreative Impulse und einen Ausflug nach Magdala. Dienstag und Sonntag sind Anreise- und Abreisetag. Die Seminargruppe setzt sich nach
Möglichkeit aus Teilnehmerinnen aus Deutschland und Israel zusammen.
Sprache: englisch
Ort: am See Genezareth im Kibbuz Ein Gev
Leitung: Dr. Meirav Meidan und Dipl.Theol. Kornelia Maas
Informationen und Anmeldung unter korneliamaas@gmx.de
In den Pfingstferien findet das nächste Seminar dieser Reihe in Hechingen in St. Luzen statt.
Termine des Toralernkreises:
Der Tora-Lernkreis beschäftigt sich derzeit noch mit jüdischen Gebeten anhand des Buches „Die Kunst des Betens“ von Gabriel Strenger. Dies wird auch noch bei den ersten beiden Terminen weiter
vertieft werden.
Im Anschluss werden wir uns wieder der Lektüre und Auslegung der jeweiligen Wochenabschnitte der Tora zuwenden, die am jeweils folgenden Schabbat in den Synagogen gelesen werden. Mit Hilfe
jüdischer Kommentierungen werden wir uns die Texte erschließen und etwas über das Judentum und seine Schrifthermeneutik lernen.
Montag, 18.9.
Donnerstag, 12.10.
Donnerstag, 16.11.
Donnerstag, 14.12.
Donnerstag, 11.1.
Donnerstag, 15.2.
Donnerstag, 14.3.
Allgemeine Öffnungszeiten
Öffnungszeiten: Die Synagoge ist sonntags von 14h bis 17h geöffnet. Der Eintritt beträgt 2 €, SchülerInnen und Studierende haben freien Eintritt.
Auf Ihren Besuch, Ihre Spende oder auch Ihre Mitgliedschaft freut sich die
Initiative Hechinger Synagoge e.V.,
Heiligkreuzstraße 55,
72379 Hechingen
IBAN: DE95 6535 1260 0079 0479 08BIC: SOLADES1BAL (Sparkasse Zollernalb)
Enthaltene Personen und Gruppen: Lea Fleischmann, Johanna Pommranz, Joachim Hahn, Kurt Weill, Rudolf Guckelsberger, Norbert Kirchmann, Sopralaria, Sabine Kreutzberger, Veronique Simons, Wilu Mann, Christiane Schmidt, Mössinger Vokalensemble, Verein Alte Synagoge Hechingen